Weimarer Gespräche
Die Weimarer Gespräche sind unser Diskussionsforum im Round-Table-Format, in welchem wir Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Medien an einen gemeinsamen Tisch zu bringen.

Die Weimarer Gespräche 2025
Unsere westliche Welt erlebt einen Epochenbruch und die liberale Demokratie scheint herausgefordert wie nie zuvor. Die Abkehr der Trump Administration von geteilten Werten, der starke Rechtspopulismus in Europa und das Gefühl vieler Menschen, nicht gehört zu werden, setzen die Demokratie unter Druck. Das Erstarken autoritärer Kräfte und die großen Fragen unserer Zeit um Migration, Klimawandel und Digitalisierung fordern überzeugende Antworten. Doch es mangelt an einer Kultur der konstruktiven Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Werten und Positionen. In Deutschland und Europa fällt es der Politik schwer, im Konflikt stehende Interessen produktiv zu verhandeln. Aus diesem Anlass diskutieren Expertinnen und Experten aus Politik und Gesellschaft bei unseren nächsten Weimarer Gesprächen am 16. Juni 2025 unter dem Titel „Die Demokratie von Morgen: Zeit für neue Ansätze“. Die Gesprächsrunde findet dabei in drei Panels statt: „Die Demokratie von Morgen – ein Blick auf Deutschland, Europa und die Welt“; „Der Staat von Morgen – braucht Deutschland eine Staatsreform?“ und „Politik und Gesellschaft von Morgen – Wege zu einem neuen Dialog miteinander“.
Format
Die Weimarer Gespräche finden 2025 zum vierten Mal unter der Schirmherrschaft von Weimars Oberbürgermeister statt. In einem interaktiven Roundtable-Format diskutieren ca. 25 Vertreter:innen aus Politik, Kultur, Medien, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in einem vertraulichen Rahmen große Fragen und Herausforderungen unserer Zeit. Im historisch bedeutsamen Umfeld Weimars soll der Austausch über die Grenzen einzelner gesellschaftlicher Teilbereiche hinweg neue Vernetzungen schaffen, vielfältige Perspektiven eröffnen und zu einem demokratischen und zukunftsfähigen Selbstverständnis Deutschlands beitragen.
Die Weimarer Gespräche 2024
Im Zentrum der dritten Weimarer Gespräche stand das Thema Partizipation in der Einwanderungsgesellschaft. Die Diskussion erwies sich als kontrovers und konstruktiv zugleich.
Wo stehen wir beim Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft? Diese Frage diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der dritten Weimarer Gespräche am 16. Mai 2024. Ihr Fazit: Es braucht mehr gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund. Die Vorstellungen, wie diese erreicht werden kann, sind sehr unterschiedlich. Dass es bei allen Differenzen in der Sache in Weimar gelungen ist, konstruktiv über diese Fragen zu diskutieren, wurde von den Teilnehmenden als großer Gewinn empfunden.
„Mit den Weimarer Gesprächen bringt die Deutsche Nationalstiftung Menschen an einen Tisch: um gesellschaftliche Probleme zu diskutieren, Lösungen zu finden und Verbindung zu schaffen“, sagt die Geschäftsführerin der Deutschen Nationalstiftung Dr. Agata Klaus. „Durch rege Zuwanderung nach Deutschland und langwierige Einbürgerungsverfahren entsteht zunehmend eine Lücke zwischen Wohn- und Wahlbevölkerung, Personen mit Migrationshintergrund sind im politischen Betrieb unterrepräsentiert. Uns interessiert: Was bedeutet das für die Demokratie, und wie kann politische Partizipation in der Einwanderungsgesellschaft angemessen gestaltet werden?“
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
In insgesamt drei Panels diskutierten bei dem Round Table-Format 18 Expertinnen und Experten aus Politik, Wissenschaft, Journalismus und Zivilgesellschaft – unter ihnen die die Aktivistin Paulina Fröhlich, die Autorin Kübra Gümüsay, die Journalistin Jana Hensel, die FDP-Abgeordnete Linda Teuteberg und der Politikwissenschaftler Hans Vorländer. Die Weimarer Gesprächen finden seither mit freundlicher Unterstützung der Bertelsmann-Stiftung statt.
Die Fragen
Der Austausch stand in diesem Jahr unter der Frage, warum das Thema Migration als ein so emotionalisierendes Streitthema wahrgenommen wird und wie sehr es die Bevölkerung tatsächlich polarisiert. Im Jahr, in dem Deutschland den 75. Geburtstag des Grundgesetzes und damit eine Verfassung feiert, die gleiche Grundrechte unabhängig von ethnischer Herkunft oder Religion gewährt, ist das ein wichtiges Thema. Denn zur gleichen Zeit, in der Hunderttausende in Deutschlands Städten gegen verfassungsfeindliche Bestrebungen und für die Demokratie demonstrieren, erhalten offen rechte Parteien beachtlichen Zuspruch bei Wahlen bzw. Wahlumfragen und rechtsradikale Kreise diskutieren über die gesellschaftliche Ausgrenzung großer Teile der migrantischen Bevölkerung.
Drei Fragen beschäftigten die Diskutanten dabei besonders: Wie steht es um die Polarisierung der Gesellschaft in Deutschland, insbesondere mit Blick auf das Thema Migration? Wie steht es um die politische Partizipation von Zugewanderten und ihren Nachkommen in Deutschland, und wie kann diese gefördert werden? Wie steht es um den zivilgesellschaftlichen Einsatz für eine vielfältige Demokratie, und wie kann dieser nachhaltig gestärkt werden?
Die Diskussion
Es ist unstrittig, dass das Thema Migration in einer Zeit, in der das demokratische System insgesamt unter Druck steht und Politik Lösungen für eine Vielzahl an Krisen finden muss, ein besonderes Gewicht. Ähnlich wie die Themen soziale Ungleichheit und Klima hat es ein hohes Spaltungspotential. In der Diskussion wurde jedoch deutlich, dass die Einschätzungen zur Ausprägung dieser Polarisierung durchaus unterschiedlich sind. Grundsätzlich sei Meinungsvielfalt nicht per se problematisch, wohl aber der weit verbreitete und immer deutlich sichtbarere Mangel an Konfliktfähigkeit bei vielen Menschen. Dass Menschen mit Migrationsgeschichte stärker auch politisch partizipieren sollten, wurde von den Expertinnen und Experten ebenfalls bejaht. Ob es dabei jedoch eine stärkere individuelle Ansprache, Änderungen des Wahlrechts, eine ausgeprägtere Antidiskriminierungspolitik oder eine bessere Willkommenskultur braucht, wurde durchaus kontrovers diskutiert – ebenso wie die Frage, wie stark dabei die Zivilgesellschaft auch finanziell und strukturell unterstützt werden sollte.
Für Dr. Ulrike Wieland, Senior Expert der Bertelsmann Stiftung, steht fest: „Es gibt zwar Fortschritte bei der politischen Partizipation und Repräsentation von Menschen mit Einwanderungsgeschichte, aber bei der Akzeptanz von kultureller Vielfalt in der deutschen Gesellschaft gibt es immer noch Luft nach oben. Wir müssen weiter daran arbeiten, gleiche Chancen und eine echte Partizipationskultur in Deutschland zu etablieren.“
Die Ergebnisse
Wenn Sie die Weimarer Gespräche 2024 in einem Satz beschreiben müssten, welcher wäre das?


Welche Fragen müssen wir dringend weiterdiskutieren?


Wenn Sie die Weimarer Gespräche 2024 in einem Satz beschreiben müssten, welcher wäre das?


Was ist Ihre überraschendste Erkenntnis aus den Gesprächen?

