Am 7. Juni wurde der gefeierte Pianist Igor Levit in Berlin mit dem Deutschen Nationalpreis 2024 ausgezeichnet.
„Er engagiert sich seit Jahren im Kampf gegen Antisemitismus mit vielen unterschiedlichen Aktionen, beispielgebend für freiheitliche Demokratie und Zivilität“, wie der Vorstandsvorsitzende Thomas Mirow in seiner Einleitung ausführte.
Er nehme die Auszeichnung aber auch für die vielen Menschen, die sich ebenfalls mutig dem Hass entgegenstellen, stellvertretend an, bzw. werde sein Preisgeld auch an entsprechende Institutionen weiterreichen, bedankte sich Igor Levit. Zur Freude der Gäste setzte sich unser Preisträger spontan an den Flügel und spielte Johannes Brahms Intermezzo op. 117 Nr. 2 b-Moll.
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas bezeichnete Levit in ihrer Laudatio als einen Menschen, wie ihn die Demokratie brauche - Menschen, „die für demokratische Rechte und Freiheit eintreten, die solidarisch sind, die den Geist unseres Grundgesetzes verinnerlicht haben.“
Laudator Michel Friedman wies in seiner Laudatio darauf hin, dass Levit sich für eine demokratische und offene Gesellschaft in Deutschland einsetzte, nicht in erster Linie als ein Mann jüdischen Glaubens, sondern als engagierter Staatsbürger.
Der Förderpreisträger, das Drei-Religionen-Kita-Haus, mit einer geplanten christlichen, jüdischen und muslimischen Kita unter einem Dach, wird für den Ansatz gewürdigt, mit dem Zusammenwirken verschiedener Religionen und Kulturen schon bei den ganz Kleinen religiöse Vielfalt und kulturelle Unterschiedlichkeit als selbstverständliche Bereicherung zu erleben. „Wer interreligiöse Kommunikation schon als Kind wie selbstverständliche erlebt, wird es später leichter haben, Brücken zu bauen“, sagte Senatspräsident Andreas Voßkuhle in seiner Laudatio.
Kathrin Janert, eine der vier Initiatorinnen des Drei-Religionen-Kita-Hauses, sagte in ihrer Dankesrede: „Gerade nach der Zäsur des 7. Oktober sei es noch wichtiger geworden, Kindern das Wesen der Demokratie nahezubringen."