Bild: Murmann-Verlag

Berichte zur Lage der Nation 2025

Mit den Berichten zur Lage der Nation möchte die Deutsche Nationalstiftung einen Debattenbeitrag leisten. Namhafte Autorinnen und Autoren nehmen Stellung zu wichtigen Grundsatzthemen, bieten Lösungsansätze und Ausblicke. Dieser sechste Band trägt den Titel „Perspektivwechsel: Wie wir gesehen werden und was von uns erwartet wird“.

Wirtschaftsmacht, Einwanderungsland, politische Baustelle? Krieg, gesellschaftlicher Wandel und neue politische Spannungen stellen gewohnte Selbstbilder Deutschlands infrage – und werfen drängende Fragen nach der Zukunft des Landes auf. Allzu oft werden Debatten hierüber als Selbstschau geführt. Die Berichte zur Lage der Nation 2025 blicken deshalb aus einer frischen Perspektive auf Deutschland: In „Perspektivwechsel: Wie wir gesehen werden und was von uns erwartet wird“ kommen deutsche Intellektuelle mit Einblicken in mehrere Kulturen zu Wort. Worin sehen sie mögliche Lösungen für die Herausforderungen, vor denen unser Land steht? Außerdem erklären Experten aus Partner- und Nachbarstaaten, was sie jetzt von Deutschlands internationaler Rolle erwarten.

Mit Beiträgen von Jörn Leonhard, Florence Brokowski- Shekete, Daniel Ziblatt, Olga Grjasnowa, Paolo Valentino, Giuseppe Vita, Pascale Hugues und Karolina Wigura.

Dieser sechste Band der Berichte zur Lage der Nation ist seit dem 3. Oktober 2025 im Murmann Verlag erhältlich, Herausgeber ist Thomas Mirow.

Herausgeber

Bild: David Ausserhofer

Thomas Mirow, geb. 1953, aufgewachsen in Paris, promovierte in Bonn bei Karl Dietrich Bracher über Frankreichs Europapolitik (1975). Viele Jahre arbeitete er für Willy Brandt, bevor ihn Klaus von Dohnanyi nach Hamburg holte, wo er später ein Jahrzehnt als Senator wirkte. Nach einer Station im Kanzleramt als wirtschaftspolitischer Berater von Gerhard Schröder wechselte er als Staatssekretär ins Bundesfinanzministerium. Anschließend leitete er die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in London. Heute ist er Vorstandsvorsitzender der Deutschen Nationalstiftung.

Autorinnen und Autoren

Bild: Tanja Valérien

Florence Brokowski-Shekete, geb. 1967, ist Autorin, Podcasterin und Pädagogin. Als Expertin für interkulturelle Kommunikation bietet sie seit 1997 Unternehmen und Institutionen ein Coachings an zur Förderung eines diversen und produktiven Dialogs. Sie ist die erste schwarze Schulamtsdirektorin Deutschlands und engagiert sich gegen jede Form von Alltagsrassismus. So moderiert sie seit 2021 den People Talk „Schwarzwälder & Butterkuchen“, initiierte 2022 den Podcast „schwarzweiss“ und ist als Schulpatin im Rahmen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aktiv.

Bild: Valeria Mittelmann

Olga Grjasnowa, geb. 1984, ist Schriftstellerin und Professorin am Institut für Sprachkunst der Universität für angewandte Kunst Wien. Sie studierte Kunstgeschichte, Slawistik und literarisches Schreiben in Göttingen und Leipzig sowie Tanzwissenschaft in Berlin. Ihr Romandebüt Der Russe ist einer, der Birken liebt (2012) stieß auf überaus positive Resonanz. Zu ihren weiteren Werken gehören Die juristische Unschärfe einer Ehe (2014) und Gott ist nicht schüchtern (2017).

Bild: Dagmar Morath

Pascale Hugues, geb. 1959, ist Journalistin, Autorin und Filmemacherin. Nach Stationen als Korrespondentin der Tageszeitung Libération in London, Bonn und Berlin berichtet sie seit 1995 für das Magazin Le Point aus Deutschland. Bekannt wurde sie auch durch ihre Kolumne „Mon Berlin“ im Tagesspiegel sowie durch mehrfach ausgezeichnete Filme für Arte. Für ihr literarisches Werk, darunter Marthe und Mathilde (2008), Ruhige Straße in guter Wohnlage (2015), Mädchenschule (2021), erhielt sie unter anderem den Prix du livre européen, den Prix Simone Veil sowie das Ritterkreuz des französischen Verdienstordens.

Bild: Universität der Drei Generationen

Jarosław Kuisz, geb. 1976, hat eine Assistenzprofessur an der Fakultät für Rechtswissenschaften und Verwaltung der Universität Warschau inne und ist Senior Fellow am Zentrum Liberale Moderne in Berlin sowie Associate in Russian and East European Studies an der Universität Oxford. Er leitet außerdem zusammen mit Karolina Wigura das polnische Online-Magazin Kultura Liberalna und publiziert regelmäßig in der internationalen Presse wie The New York Times, The Guardian, Le Monde, Die Zeit und Foreign Affairs. Seine jüngsten Bücher The New Politics of Poland. A Case of Post-Traumatic Sovereignty (2023) und Posttraumatische Souveränität (2023, gemeinsam mit Karolina Wigura) erzeugten viel Aufmerksamkeit.

Bild: Privat

Jörn Leonhard, geb. 1967, hat in Oxford sowie Heidelberg studiert und ist seit 2006 Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas am Historischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Für seine Arbeiten, wie zum Beispiel sein Buch Die Büchse der Pandora – Geschichte des Ersten Weltkriegs (2014), erhielt er zahlreiche Wissenschaftspreise. Zuletzt erschien sein Buch Über Kriege und wie man sie beendet (2023). Er ist Mitglied im Senat der Deutschen Nationalstiftung.

Bild: David Ausserhofer

Uğur Şahin, geb. 1965, ist seit 2000 an der Universitätsmedizin Mainz (Schwerpunkt Krebsforschung, Immunologie) tätig, zunächst in verschiedenen leitenden Funktionen, seit 2013 hat er eine Professur dort inne. Seit 2018 ist er zudem einer der Direktoren des Helmholtz Instituts HI-TRON. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Özlem Türeci und dem Onkologen Christoph Huber gründete er 2008 das Unternehmen BioNTech und entwickelte maßgeblich den COVID-19-Impfstoff BNT162b2. Im Juni 2025 wurde er gemeinsam mit seiner Ehefrau mit dem Deutschen Nationalpreis ausgezeichnet.

Bild: David Ausserhofer

Özlem Türeci, geb. 1967, ist Immunologin, Krebsforscherin und Unternehmerin. Seit 2021 hat sie die Professur für personalisierte Immuntherapie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und dem Helmholtz Institut HI-TRON Mainz inne. Türeci ist Mitgründerin von BioNTech, das 2020 den ersten mRNA-basierten COVID-19-Impfstoff entwickelte. Seit 2018 ist sie medizinischer Vorstand von BioNTech. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Uğur Şahin wurde sie im Juni 2025 mit dem Deutschen Nationalpreis ausgezeichnet.

Bild: Privat

Paolo Valentino, geb. 1956, ist als Journalist seit 1984 beim Corriere della Sera tätig und war als Korrespondent in Brüssel, Moskau, Berlin und Washington. Er absolvierte sein Studium der Politikwissenschaften an der Universität Florenz und war Schüler von Ezio Tarantelli und Mario Draghi. 1989 erhielt er das Nieman Fellowship an der Harvard University. Im Laufe seiner Karriere interviewte er Persönlichkeiten wie Helmut Schmidt, Helmut Kohl, Gerhard Schröder, Angela Merkel, Barack Obama, Joe Biden, Wladimir Putin und Hassan Rohani.

Bild: Privat

Giuseppe Vita, geb.1935, ist Radiologe und Wirtschaftsmanager. 1964 ging er in die Forschungsabteilung der Schering AG in Berlin, rückte 1968 ins Management auf und wurde 1988 in den Vorstand berufen, in dem er 1989 den Vorsitz übernahm. Nach Beendigung des operativen Geschäfts übernahm Vita zahlreiche Aufsichtsrats- und Verwaltungsratsposten wie zum Beispiel den Vorsitz des Aufsichtsrats der Axel Springer SE (2002-2019) sowie der UniCredit SpA (2012-2018). Neben seiner beruflichen Laufbahn bekleidete er zahlreiche Ehrenämter, darunter im General Council von Aspen Institute Italia.

Bild: Mateusz Kowalski

Karolina Wigura, geb. 1980, ist Ideenhistorikerin, Soziologin und Vorstandsmitglied der Stiftung Kultura Liberalna in Warschau. Derzeit ist sie als außerordentliche Professorin an der Fakultät für Soziologie der Universität Warschau sowie als Forschungsassistentin an der Freien Universität Berlin tätig. Zudem ist sie Senior Fellow am Zentrum Liberale Moderne in Berlin sowie Associate in Russian and East European Studies an der Universität Oxford. Als preisgekrönte Autorin schreibt sie regelmäßig für die internationale Tagespresse wie The Guardian und The New York Times.

Bild: Privat

Daniel Ziblatt, geb. 1972, ist Direktor des Minda de Gunzburg Center for European Studies der Harvard University und Eaton Professor of the Science of Government. In Deutschland leitet er die Forschungsabteilung Transformations of Democracy am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Er ist Autor von Büchern wie How Democracies Die (2018) und Tyranny of the Minority (2023), beide in Zusammenarbeit mit Steven Levitsky und beide New-York-Times-Bestseller. Ziblatt schreibt regelmäßig für Printmedien wie die New York Times, The Atlantic, The Washington Post und Die Zeit. 2023 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.