Die Deutsche Nationalstiftung ehrt in diesem Jahr mit Igor Levit eine der eindrücklichsten Stimmen gegen Antisemitismus in Deutschland. Auch mit der Auswahl des Förderpreises setzt sie ein klares Zeichen für ein friedliches Zusammenleben verschiedener Religionen und Kulturen. Die Preise werden am 7. Juni 2024 in Berlin überreicht.

Jüdinnen und Juden sind spätestens seit dem Terror-Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Krieg in Gaza überall auf der Welt verstärkt Bedrohungen und persönlichen Angriffen ausgesetzt. Auch bei uns in Deutschland kommt es immer wieder zu antisemitischen Statements, Demonstrationen und Hasskampagnen in sozialen Netzwerken. Der Pianist Igor Levit tritt diesem versteckten und offenen Antisemitismus entschlossen entgegen. Für sein großes politisches und gesellschaftliches Engagement erhält er den mit 30.000 Euro dotierten Deutschen Nationalpreis 2024. Die Preisverleihung findet am 7. Juni 2024 in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin statt. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hält die Laudatio.

„Igor Levit, der bedeutende Musiker, ist seit vielen Jahren ein hoch engagierter Staatsbürger und darüber hinaus eine der wichtigsten Stimmen der Jüdinnen und Juden in Deutschland. Das wollen wir auszeichnen – und so zugleich zum Ausdruck bringen, wie viel uns daran liegt, dass sich Jüdinnen und Juden als geschätzte Mitglieder der Gesellschaft, als unentbehrlicher Teil der deutschen Nation anerkannt sehen“, so der Vorsitzende der Preisjury und Vorstandsvorsitzende der Deutschen Nationalstiftung Dr. Thomas Mirow.

Igor Levit bedankt sich für die Auszeichnung: „Unsere Demokratie zu schützen, ist meiner festen Überzeugung nach unsere größte Aufgabe und zugleich auch größte Herausforderung. Eine Demokratie, die zulässt, dass Minderheiten, zum Beispiel Jüdinnen und Juden, sich nicht mehr sicher fühlen und das Land verlassen, ist keine mehr. Es ist an uns allen, dafür zu sorgen, unser gemeinsames demokratisches Haus zu schützen und zu stärken. Ich sehe diese Auszeichnung vor allem als dies: Eine Verpflichtung, weiterzumachen. Zugleich bin ich zutiefst dankbar und berührt, dass mein Engagement und meine Kraft gesehen und wertgeschätzt werden.“

Der Förderpreis 2024 geht an das Drei-Religionen-Kita-Haus in Berlin

Dieses interreligiöse Projekt schafft mit einer jüdischen, einer muslimischen und einer christlichen Kita unter einem Dach eine Umgebung, in der das Zusammenwirken verschiedener Religionen und Kulturen schon von frühester Kindheit an als Normalität gelebt wird. So entstehen ein friedliches Miteinander sowie ein Austausch zwischen den Religionen, Traditionen und Kulturen in dem die Kinder und ihre Familien religiöse Vielfalt und kulturelle Unterschiedlichkeit als selbstverständliche Bereicherung erleben. Der Förderpreis ist mit 20.000 Euro dotiert.

Die Deutsche Nationalstiftung fördert vorbildliches Engagement für Demokratie und Zusammenhalt

Die überparteiliche, unabhängige und gemeinnützige Deutsche Nationalstiftung wurde 1993 vor dem Hintergrund der Wiedervereinigung von Altbundeskanzler Helmut Schmidt, Bundespräsident a.D. Richard von Weizsäcker sowie gemeinsamen Weggefährten gegründet. Sie verfolgt mit ihrer Arbeit drei Ziele: Sie fördert das Zusammenwachsen Deutschlands, stärkt die Idee der deutschen Nation als Teil eines vereinten Europas und überlässt den Nationalbegriff nicht den Nationalisten. Seit 1997 ehrt die Stiftung Personen und Organisationen, die sich herausragend für diese Ziele engagieren, mit dem Deutschen Nationalpreis und ihrem Förderpreis. Neben der Vergabe des Nationalpreises unterstützt die Stiftung europäische Jugendprojekte, veranstaltet Diskussionsrunden und gibt jährlich die Schriftenreihe „Berichte zur Lage der Nation“ heraus.

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