Die Laudationes auf die Preisträger halten Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble sowie Bundesministerin a.D. Ulla Schmidt und Ramona Günther von der Bundesvereinigung Lebenshilfe per Videobotschaft.

Hamburg, 25.06.2021. Während der Corona-Pandemie steht der gesellschaftliche Zusammenhalt unter hohem Druck. Ihn zu stärken erfordert aktives Engagement. Wie das aussehen kann, macht Alena Buyx als Vorsitzende des Deutschen Ethikrats seit vielen Monaten vor: durch klare Kommunikation, mit großer Expertise und Mut zu respektvoll ausgetragener Kontroverse. Dafür hat die Deutsche Nationalstiftung sie in diesem Jahr mit dem Deutschen Nationalpreis ausgezeichnet. Nun hat sie die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung in Berlin von Bundespräsident a. D. Horst Köhler entgegengenommen. Die Laudatio hielten per Videobotschaft Ramona Günther, Mitglied im Bundesvorstand der Bundesvereinigung Lebenshilfe, sowie deren Bundesvorsitzende, Bundesministerin a. D. Ulla Schmidt.

Auszüge aus der Laudatio von Ulla Schmidt und Ramona Günther

Ulla Schmidt: „Liebe Frau Buyx, Ihr Eintreten dafür, dass ganz verschiedene Perspektiven wahrgenommen werden, dass es um eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe geht und dass abgewogene Lösungen wichtig sind, ist wirklich herausragend. Gerade in der aufgeheizten Stimmung der täglichen Talkshows, Sondersendungen und unaufhörlicher Berichterstattung meistens im Katastrophenton, war es überaus wichtig, klare und verständliche Worte zu hören, die auf der einen Seite die wissenschaftlichen Zusammenhänge gut vermitteln, andererseits dazu beitragen, Gräben zu überwinden.“

Ramona Günther: „Ich finde Vielfalt sehr wichtig. Und vor allen Dingen, dass alle mit einbezogen werden und keiner außenvorsteht. Das ist mir ein Anliegen. Liebe Frau Buyx, ich finde es gut, dass Sie sich für uns stark machen. So Leute brauchen wir in der Pandemie. Wenn man Sie umarmen könnte, würde ich Sie umarmen.“

Förderpreis der Nationalstiftung an das Europäische Jugendparlament

Auch das Europäische Jugendparlament trägt als Institution zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei: Durch die Simulation parlamentarischer Debatten nach dem Vorbild des EU-Parlaments bringt es seit mehr als 30 Jahren junge Menschen aus ganz Europa zusammen. Stellvertretend für die Organisation haben heute die beiden Vorstandsmitglieder des Europäischen Jugendparlaments in Deutschland e.V. Leonie Klüver und Simon Lenze den Preis von Horst Köhler entgegengenommen. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert. Die Laudatio hielt Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble in einer Videobotschaft.

Auszüge aus der Laudatio von Wolfgang Schäuble

Auf Englisch Resolutionen einbringen, Änderungsanträge aushandeln, in der Kulisse des Europäischen Parlaments Freunde aus ganz Europa finden – das klingt nach der Fernsehserie „Das Parlament“ (…). Parlamentarische Spannung gibt es aber eben nicht nur in der Mediathek. Mehr als 30.000 junge Europäer erleben sie jedes Jahr beim Europäischen Jugendparlament. Die Initiatoren dieser großartigen Aktion bringen Teilnehmern aus 40 Ländern den Straßburger Parlamentsalltag nahe. Und sie tragen seit 30 Jahren dazu bei, Europa zusammenzuführen (…). In gemeinsam bewältigten Aufgaben wächst immer auch Identität. Schon heute fühlen sich immer mehr junge Menschen genauso selbstverständlich als Europäer wie als Franzosen, Spanier oder Polen (…). Die Politik braucht (…) junge Menschen, die (…) sich auch in die Institutionen der repräsentativen Demokratie einbringen. Und dafür leisten die heutigen Preisträger ihren Beitrag.“

Auszeichnungen 2021 vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie

Der Deutsche Nationalpreis und der Förderpreis der Nationalstiftung sind insgesamt mit 50.000 Euro dotiert und werden jedes Jahr an Personen und Organisationen verliehen, die sich für eine demokratische Gesellschaft engagieren. In diesem Rahmen zeichnete sie 2020 Torsten Pötzsch, Oberbürgermeister von Weißwasser in der Oberlausitz, mit dem Nationalpreis und das „No Hate Speech Movement“ mit dem Förderpreis aus. 2021 hat die Jury einen Schwerpunkt auf Engagement gelegt, das dazu beiträgt, die Gesellschaft während der Pandemie zusammenzuhalten.
www.nationalstiftung.de/nationalpreis

Über die Deutsche Nationalstiftung
Die überparteiliche, unabhängige und gemeinnützige Deutsche Nationalstiftung wurde 1993 vor dem Hintergrund der deutschen Wiedervereinigung gegründet. Begründet wurde die Stiftung von Altbundeskanzler Helmut Schmidt gemeinsam mit Altbundespräsident Richard von Weizsäcker sowie engen Weggefährten. Der Name der Stiftung bringt die Absicht zum Ausdruck, den Nationalbegriff nicht den Nationalisten zu überlassen. Neben der Vergabe des Nationalpreises fördert die Stiftung unter anderem europäische Jugendprojekte,
veranstaltet Diskussionsveranstaltungen und gibt jährlich die „Berichte zur Lage der Nation“ heraus.

Fotomaterial von der heutigen Nationalpreisverleihung für die Presse zur freien Nutzung unter:

https://www.nationalstiftung.de/presse/ (Foto Copyright: David Ausserhofer, Deutsche Nationalstiftung)

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