Die Deutsche Nationalstiftung setzt mit der Auswahl der diesjährigen Preisträger ein Zeichen für die Kraft der Kultur, Verständigung über Nationalgrenzen hinweg zu ermöglichen und die Freundschaft zwischen Nationen zu stärken. Insgesamt sind die Auszeichnungen mit 50.000 Euro dotiert.

Hamburg, 30.3.2023. Der Deutsche Nationalpreis 2023 geht an den Maler und Bildhauer Anselm Kiefer. Der Künstler von Weltrang wurde international mehrfach ausgezeichnet und ist einer der wichtigsten Kunstschaffenden der Gegenwart.

Kiefer gehört zur ersten Generation deutscher Künstlerinnen und Künstler, die sich unmittelbar mit der Frage nach Identität und Nation nach Krieg und Holocaust auseinandersetzten. Er lebt seit 1992 in Frankreich. „Mit seinen eindrucksvollen Werken vermag es Anselm Kiefer, uns Geschichte und Gegenwart unserer Nationen nahe zu bringen. In dieser Zeit eines archaischen, mörderischen Krieges mitten in Europa erinnert seine große Kunst eindringlich daran, wieviel Leid die vermeintliche ‚Erbfeindschaft‘ zwischen Deutschen und Franzosen über unsere Völker gebracht hat und wie groß unsere Verantwortung ist, die nach 1945 erreichte Aussöhnung zu hegen und zu pflegen“, so der Vorsitzende der Jury und Vorstandsvorsitzende der Deutschen Nationalstiftung Thomas Mirow. Auf Einladung von Präsident Emmanuel Macron hat Anselm Kiefer 2020 eine dauerhafte Installation für das Pariser Panthéon geschaffen. Anlass war die Überführung des Schriftstellers Maurice Genevoix in die nationale Ruhmeshalle Frankreichs. Anselm Kiefer wird den Preis am 6. Juli in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin entgegennehmen. Die Laudatio hält der Kunsthistoriker, Journalist und Autor Florian Illies. Das mit 30.000 Euro dotierte Preisgeld wird Anselm Kiefer an die Empfänger des diesjährigen Förderpreises, die Jugendorchester-Projekte Hangarmusik und Démos aus Berlin und Paris weitergeben.

Förderpreis für deutsches und französisches Orchesterprojekt
Den mit 20.000 Euro dotierten Förderpreis teilen sich dieses Jahr zwei Orchesterprojekte für Kinder und Jugendliche, Hangarmusik aus Berlin und das Démos-Orchester der Pariser Philharmonie. Hangarmusik wurde 2016 von Leila Weber und Andreas Knapp in der Notunterkunft für Geflüchtete im ehemaligen Flughafen Tempelhof Berlin gegründet. Das Projekt setzt sich für die gesellschaftliche Integration von geflüchteten Menschen ein und ermöglicht Kindern und Jugendlichen ohne musikalische Vorkenntnisse, Orchestermusik zu spielen. Auch das Musik-Bildungsprogramm Démos der Pariser Philharmonie ermöglicht jungen Menschen aus sozialen Brennpunkten über die Begegnung mit klassischer Musik gemeinsame kulturelle und soziale Lernerfahrungen. „Die Orchesterprojekte eröffnen einen wichtigen interkulturellen Lernraum, der friedliches und weltoffenes Miteinander fördert“, heißt es in der Begründung der Jury. Auf Konzertreisen der Orchester ergeben sich zudem immer wieder Momente der Völkerverständigung, wenn die jungen Musikerinnen und Musiker aus verschiedenen Ländern gemeinsam spielen. So setzte sich etwa das Orchester für das vom Deutsch-Französischem Jugendwerk initiierte Jubiläumskonzert anlässlich der 60-Jahr-Feier des Élysée-Vertrags im Pariser Panthéon aus 70 jungen Musikerinnen und Musikern aus dem Démos-Orchester, dem Orchester-Projekt Hangarmusik und der Al Farabi Musikakademie zusammen.

Nationalstiftung fördert vorbildliches Engagement für Demokratie und Zusammenhalt
Die Deutsche Nationalstiftung verfolgt mit ihrer Arbeit drei Ziele: Sie will das Zusammenwachsen Deutschlands fördern, die Idee der deutschen Nation als Teil eines vereinten Europas stärken und den Nationalbegriff nicht den Nationalisten überlassen. Seit 1997 ehrt die Stiftung Personen und Organisationen, die sich herausragend für diese Ziele engagieren, mit dem Deutschen Nationalpreis und dem Förderpreis. Neben der Vergabe des Nationalpreises fördert die Stiftung unter anderem europäische Jugendprojekte, veranstaltet Diskussionsveranstaltungen und gibt jährlich die „Berichte zur Lage der Nation“ heraus.

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