Die Bundespräsidenten a.D. Joachim Gauck und Horst Köhler würdigten den Einsatz für Freiheit und Demokratie in Deutschland und Europa

Hamburg, 14. Juni 2022. Die Deutsche Nationalstiftung hat heute Werner Schulz in Berlin mit dem Nationalpreis 2022 und OstWest TV mit dem Förderpreis ausgezeichnet. Die Verdienste der Preisträger stehen in besonderer Übereinstimmung mit dem Jahresmotto der Stiftung „Demokratie in Bedrängnis – Warum wir jetzt gefragt sind“. Werner Schulz, DDR-Bürgerrechtler und langjähriger Abgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag und im Europaparlament erhielt 30.000 Euro, der Kreml-kritische Sender OstWest TV 20.000 Euro. An der feierlichen Preisverleihung in der Französischen Friedrichstadtkirche nahmen 250 hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft teil.

Deutscher Nationalpreis an Werner Schulz
Werner Schulz engagierte sich als Bürgerrechtler in der DDR schon früh für einen demokratischen Wandel. Als Abgeordneter und Fraktionssprecher von Bündnis 90/Die Grünen setzte er sein Engagement für mehr Demokratie auf parlamentarischer Ebene nachdrücklich fort. In seiner Zeit als grüner Abgeordneter im Europäischen Parlament von 2009 bis 2014 holte Schulz die Anliegen der östlichen EU-Länder stärker ins Blickfeld der EU-Politik und setzte sich dafür ein, die russische Demokratiebewegung politisch zu stärken.

In seiner Laudatio würdigte Bundespräsident a. D. Joachim Gauck den Preisträger für seine konsequent demokratische Haltung und sagte unter anderem: „Seit langen Jahren kenne ich Werner Schulz als unermüdlichen Streiter für eine Politik der demokratischen Werte. Bis heute ist er ein verlässlicher Vertreter und Verteidiger der liberalen Demokratie geblieben. Lieber Werner Schulz, sie sind für mich ein Vorbild für eine selbstbewusste, meinungsstarke, sach- und realitätsbezogene Persönlichkeit. (…) Unsere Zeit, geprägt von zum Teil hasserfüllten, faktenleugnenden Debatten und einer bemerkenswerten Anzahl von Wutbürgern, die die liberale Demokratie ablehnen, braucht derartige Vorbilder. (…)

Förderpreis der Nationalstiftung an OstWest TV
Wie wichtig politisch unabhängige Berichterstattung für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt ist, führt der Krieg in der Ukraine deutlich vor Augen. Der diesjährige Förderpreis der Stiftung geht an OstWest TV. Der Sender mit Sitz in Berlin war ursprünglich vor allem für die russischstämmige Community in Deutschland gedacht. Inzwischen fungiert OstWest TV für Menschen in und außerhalb Russlands als Informationsquelle jenseits staatlicher Propaganda. Stellvertretend für das Redaktionsteam haben heute der Geschäftsführer Peter Tietzki sowie die Chefredakteurin Maria Makeeva den Preis von Bundespräsidenten a. D. Horst Köhler entgegengenommen.

Die Laudatio hielt Dagmar Reim, langjährige Intendantin des RBB und Vorstandsmitglied
der Deutschen Nationalstiftung. Sie sagte unter anderem: „Sie setzen alles daran, unabhängig zu berichten. Das wird immer schwieriger, denn Propaganda, Lügen und brutale Unterdrückung zerstören den Journalismus. Wie Sie in dieser hoch emotionalen Situation Ihre Arbeit beherzt angehen, der Wahrheit auf der Spur bleiben und dennoch den Kopf nicht ausschalten – das verdient unser aller Hochachtung.“

Fotomaterial von der heutigen Nationalpreisverleihung zur freien Nutzung unter: https://www.nationalstiftung.de/presse/
(Foto Copyright: Svea Pietschmann, Deutsche Nationalstiftung)
Weitere Infos zum Deutschen Nationalpreis unter: www.nationalstiftung.de/nationalpreis

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Über die Deutsche Nationalstiftung
Die überparteiliche, unabhängige und gemeinnützige Deutsche Nationalstiftung wurde 1993 vor dem Hintergrund der deutschen Wiedervereinigung gegründet. Begründet wurde die Stiftung von Altbundeskanzler Helmut Schmidt gemeinsam mit Altbundespräsident Richard von Weizsäcker sowie engen Weggefährten. Der Name der Stiftung bringt die Absicht zum Ausdruck, den Nationalbegriff nicht den Nationalisten zu überlassen. Neben der Vergabe des Nationalpreises fördert die Stiftung unter anderem europäische Jugendprojekte, veranstaltet Diskussionsveranstaltungen und gibt jährlich die „Berichte zur Lage der Nation“ heraus.
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