Bild: Murmann-Verlag

Berichte zur Lage der Nation 2024

Mit den Berichten zur Lage der Nation möchte die Deutsche Nationalstiftung einen Debattenbeitrag leisten. Namhafte Autorinnen und Autoren nehmen Stellung zu wichtigen Grundsatzthemen, bieten Lösungsansätze und Ausblicke. Dieser fünfte  Band trägt den Titel „Die Deutschen: Wer wir sind. Wer wir sein wollen“.

Über 30 Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges und der deutschen Wiedervereinigung sind die Menschen in unserem Land mit einem ganzen Bündel herausfordernder Entwicklungen und Krisen konfrontiert: Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, stark wachsende Zuwanderung, Inflation, eine für alle spürbar gewordene Klimakrise. Deutschland erlebt – wie die ganze Welt – einen Epochenumbruch.

Vor diesem Hintergrund stellen sich wichtige Fragen neu: Wie definiert sich die „nationale Identität“ Deutschlands in der Mitte der zwanziger Jahre des 21. Jahrhunderts? Wer sind „die Deutschen“ – nach Jahrzehnten der Zuwanderung – überhaupt, was eint und was unterscheidet oder spaltet sie gar? Welche Werte leiten unsere Gesellschaft, welche Rolle spielen maßgebliche Institutionen? Welche Vorstellungen haben die Menschen in Deutschland von einer guten Zukunft, für sich und für das Land?

Dieser Identitätsfrage nähern sich die diesjährigen Berichte zur Lage der Nation faktenbasiert und analytisch. Mit Beiträgen von Ronald Reng, Heinz Bude, Marlene Knobloch, Klaus Mertes, Andreas Voßkuhle, Serap Güler, Marina Henke, Verena Pausder und Michael Vassiliadis.

Dieser fünfte Band der Berichte zur Lage der Nation erschien am 3. Oktober 2024.

Herausgeber

Bild: Privat

Thomas Mirow, geb. 1953, aufgewachsen in Paris, promovierte in Bonn bei Karl Dietrich Bracher über Frankreichs Europapolitik (1975). Viele Jahre arbeitete er für Willy Brandt, bevor ihn Klaus von Dohnanyi nach Hamburg holte, wo er später ein Jahrzehnt als Senator wirkte. Nach einer Station im Kanzleramt als wirtschaftspolitischer Berater von Gerhard Schröder wechselte er als Staatssekretär ins Bundesfinanzministerium. Anschließend leitete er die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in London. Heute ist er Vorstandsvorsitzender der Deutschen Nationalstiftung.

Autorinnen und Autoren

Bild: Nicolas Wefers

Heinz Bude, geb. 1954, ist emeritierter Professor für Soziologie an der Universität Kassel mit den Arbeitsschwerpunkten Makrosoziologie, Generations-, Exklusions- und Unternehmerforschung. 1994 habilitierte er sich mit einer Studie zur Herkunftsgeschichte der 68er-Generation, war ab 1992 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung und leitete hier bis 2014 den Arbeitsbereich „Die Gesellschaft der Bundesrepublik“. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Bude durch seinen Einsatz für digitale Grundrechte und seine Beratung des deutschen Innenministeriums während der COVID-19-Pandemie bekannt.

Bild: Privat

Serap Güler, geb. 1980, ist seit 2012 Mitglied des Bundesvorstandes der CDU, war von 2012 bis 2017 Mitglied des Landtages in Nordrhein- Westfalen und führte von 2017 bis 2021 das Amt der Staatssekretärin für Integration im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen aus. Seit 2021 ist Güler Mitglied des Deutschen Bundestages und sitzt für die CDU/CSU-Fraktion im Verteidigungsausschuss. Ihre thematischen Schwerpunkte sind der Cyber- und Informationsraum, die Digitalisierung und das Personalwesen der Bundeswehr. Sie ist Mitglied im Senat der Deutschen Nationalstiftung.

Bild: Hertie-School Berlin

Marina Henke, geb. 1982, ist Professorin für Internationale Beziehungen an der Hertie School in Berlin und Direktorin des Centre for International Security. Bevor sie an die Hertie School kam, war sie Associate Professor an der Northwestern University, spezialisiert auf internationale Beziehungen, sowie an der Princeton University, wo sie an der Woodrow Wilson School of Public and International Affairs tätig war. Sie forscht und publiziert zu den Themen Grand Strategy, Nukleare Sicherheit und Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Sie ist Mitglied im Senat der Deutschen Nationalstiftung.

Bild: Theresa Haugg

Marlene Knobloch, geb. 1994, ist Redakteurin im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung, ab 2025 wird sie Kulturkorrespondentin für die ZEIT. Nach ihrem Studium an der Humboldt-Universität zu Berlin (Deutsche Literatur) und in Tel Aviv (Philosophie) ließ sie sich an der Deutschen Journalistenschule in München zur Redakteurin ausbilden. Im Februar 2023 erschien im dtv-Verlag ihr Essay „Serious Shit“. Sie ist Preisträgerin des Dr. Georg Schreiber-Medienpreises und wurde 2021 vom Medium Magazin zu den „Top 30 bis 30“ gewählt.

Bild: Privat

Klaus Mertes, geb. 1954, trat 1977 in den Jesuitenorden ein. Nach dem Studium der Philosophie, Theologie und klassischen Philologie trat er mit den Fächern Religion und Latein in den Schuldienst unter anderem in Hamburg und Berlin ein. Seit 2021 ist er in Berlin als Seelsorger und Redaktionsmitglied der Kulturzeitschrift Stimmen der Zeit tätig. Außerdem ist er Mitglied des Kuratoriums der Stiftung 20. Juli 1944 sowie Autor zahlreicher Artikel und Bücher zu theologischen, bildungs- und gesellschaftspolitischen sowie kirchlichen Themen.

Bild: Patrycia Lukas

Verena Pausder, geb. 1979, ist Unternehmerin und seit Dezember 2023 Vorstandsvorsitzende des deutschen Startup-Verbands, der das Ziel verfolgt, Deutschland zu einem gründungsfreundlichen Standort zu machen. Seit vielen Jahren ist sie eine der führenden Stimmen zum Thema „Digitale Bildung“ in Deutschland: 2017 hat sie den Verein Digitale Bildung für Alle e.V. gegründet, 2022 launchte sie mit dem Verein die Website digitale-lernangebote.de, um Schulen und Eltern Information und Orientierung über digitale Bildungsangebote zu geben.

Bild: Privat

Ronald Reng, geb. 1970, machte sich als Autor erzählender Sachbücher einen Namen, zuletzt mit 1974 – eine deutsche Begegnung, das zum Bestseller wurde. Seine Bücher wurden vielfach ausgezeichnet. So auch sein Werk über den vergeblichen Kampf des Fußball-Nationaltorwarts Robert Enke gegen seine Depressionen, für das Reng in London den bedeutendsten Sportbuchpreis der Welt, den William Hill Sports Book of the Year Award erhielt. Sein Buch Spieltage. Die andere Geschichte der Bundesliga wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem als NDR Kultur Sachbuch des Jahres.

Bild: Privat

Michael Vassiliadis, geb. 1964, ist Vorsitzender der Gewerkschaft IGBCE und Präsident des europäischen Verbunds der Industriegewerkschaften IndustriAll Europe. 1986 begann er seine hauptamtliche Gewerkschaftstätigkeit als Sekretär der IG Chemie-Papier-Keramik (seit 1997 IG Bergbau, Chemie, Energie) in unterschiedlichen Funktionen. 2004 wurde er als Mitglied in den geschäftsführenden Hauptvorstand, 2009 zum Vorsitzenden der IGBCE gewählt und zuletzt im Oktober 2021 erneut im Amt bestätigt. Er ist Mitglied im Senat der Deutschen Nationalstiftung.

Bild: Privat

Andreas Voßkuhle, geb. 1963, ist seit 1999 Professor und Direktor des Instituts für Staatswissenschaft und Rechtsphilosophie an der Albert- Ludwigs-Universität Freiburg, deren Rektor er 2008 kurzzeitig war. Von 2008 bis 2020 war er Richter des Bundesverfassungsgerichts, zunächst als Vizepräsident, ab 2010 als Präsident des Gerichts und Vorsitzender des Zweiten Senats. Seit 2020 ist Voßkuhle Vorsitzender des Vereins Gegen Vergessen – Für Demokratie, seit 2022 Senatspräsident der Deutschen Nationalstiftung.