»Die Deutschen. Wer wir sind. Wer wir sein wollen.«: Eine Standortbestimmung in bewegter Zeit

Der diesjährige Band der Schriftenreihe „Berichte zur Lage der Nation“ setzt sich mit dem deutschen Selbstbild auseinander. Wie eine aktuelle Umfrage des Meinungs-forschungsunternehmens Civey und der Deutschen Nationalstiftung noch einmal belegt, herrscht große Verunsicherung: Mehr als zwanzig Prozent der Befragten verbinden nichts mit dem Land, in dem sie leben. Knapp sechzig Prozent blicken pessimistisch in die Zukunft. Doch es gibt auch Anlass zur Hoffnung.

Pünktlich zum Tag der Deutschen Einheit erscheint am 3. Oktober der fünfte Band der Reihe Berichte zur Lage der Nation mit dem Titel „Die Deutschen. Wer wir sind. Wer wir sein wollen“ der Deutschen Nationalstiftung (Murmann Verlag). Herausragende Autorinnen und Autoren aus ganz unterschiedlichen Bereichen gehen darin der Frage nach, was die Deutschen heute prägt. Thomas Mirow, Herausgeber und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Nationalstiftung: „Krisen und Konflikte, Zuwanderung und Wiedervereinigung haben die Deutschen kräftig durchgeschüttelt. Zeit herauszufinden, was unsere Gesellschaft heute ausmacht.“

Civey hat aktuell nachgefragt: Sprache (76,7 Prozent) und Kultur (67,5 Prozent) werden ganz oben genannt, wenn es darum geht, was es für die Menschen ganz persönlich bedeutet, deutsch zu sein, gefolgt von „Gesetze, an die man sich halten muss“ (52 Prozent) und „Bekannte Verhaltensweisen“ (45,5 Prozent). Das Grundgesetz steht mit 35,5 Prozent bei mehr als einem Drittel der Befragten hoch im Kurs. Regionen und Landschaften sprechen 19,4 Prozent an. Schwierig wird es beim Blick auf die deutsche Wiedervereinigung: Insgesamt 66,8 Prozent der Befragten halten sie auch nach dreißig Jahren für noch unvollendet.

Von Differenzen im Weltbild, deutscher Sprache, Fußball und „Verfassungspatriotismus“

Im vorliegenden Band der „Berichte zur Lage der Nation“ stellt der Soziologe Heinz Bude den Menschen in den Mittelpunkt – es brauche zur Bewältigung der Vertrauenskrise insbesondere „das Individuum, das als Tüftlerin eine Lösung findet, als Gesprächspartnerin den wunden Punkt einer Sache zur Sprache bringt und als Diplomatin einen Dreh findet, wie man trotz gravierender Differenzen im Weltbild miteinander klarkommt.“ Die Journalistin Marlene Knobloch fragt nach der verbindenden Wirkung der deutschen Sprache und analysiert die „hochempfindliche Beziehung“ der Deutschen zu ihrer Sprache heute. Der Sportjournalist Ronald Reng widmet sich dem Fußball als identitätsstiftendem Element – vom „Wunder von Bern“ über das deutsche Sommermärchen bis zur Europameisterschaft in diesem Jahr. Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, untersucht, welchen Halt uns der „Verfassungspatriotismus“ geben kann. Weitere Beiträge stammen von Michael Vassiliadis und Verena Pausder, Serap Güler, Martina Henke sowie Klaus Mertes. Alle Autorinnen und Autoren eint, dass sie sich in ihren Texten nicht mit dem nüchternen Aufzeigen von Fehlentwicklungen im Land begnügen, sondern auch die vielen Stärken unseres Landes aufzeigen und die Chancen, die daraus für die Zukunft erwachsen können.

Über die Deutsche Nationalstiftung

Die überparteiliche, unabhängige und gemeinnützige Deutsche Nationalstiftung wurde 1993 von Helmut Schmidt und Weggefährten gegründet. Seither setzt sich die Stiftung dafür ein, das Zusammenwachsen von Ost- und Westdeutschland und die Idee der deutschen Nation als Teil eines vereinten Europas zu stärken. Neben der Vergabe des Nationalpreises fördert die Stiftung unter anderem europäische Jugendprojekte und gibt jährlich die „Berichte zur Lage der Nation“ heraus.

Über Civey

In einer Welt voller Wandel schafft Civey Orientierung und liefert Antworten auf die Fragen unserer Zeit. Dafür geht das Berliner Tech-Unternehmen seit 2015 neue Wege in der Markt- und Meinungsforschung: Es erhebt und verbindet Daten in Echtzeit und lässt so ein „Bigger Picture“ entstehen. Kundinnen und allen, die an den Umfragen teilnehmen, verschafft Civey so einen Wissensvorsprung. Dabei setzt es auf klassische Survey Statistik mit Künstlicher Intelligenz. Zur Website: https://civey.com/

Zur Methode von Civey

Die Frage „Auf welchen der folgenden Aspekte sind Sie in Deutschland besonders stolz?“ hat Civey vom 24.09.2023 bis 17.09.2024 online 3.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 3,2 Prozentpunkten beim Gesamtergebnis. Die Frage „Was bedeutet es für Sie persönlich, deutsch zu sein?“ hat Civey vom 21.06.2024 bis 18.09.2024 online 5.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,5 Prozentpunkten beim Gesamtergebnis. Die Frage „Wenn Sie an die Zukunft denken: Sind Sie da …“ hat Civey vom 27.09.2023 bis 18.09.2024 online 10.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,5 Prozentpunkten beim Gesamtergebnis. Die Frage „Halten Sie die deutsche Wiedervereinigung nach 30 Jahren für „vollendet“?“ hat Civey vom 21.06.2024 bis 18.09.2024 online 5.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 2,5 Prozentpunkten beim Gesamtergebnis.

Link zur Umfrage: https://app.civey.com/dashboards/civey-berichte-zur-lage-der-nation-19763

Weitere Informationen zur Methodik finden Sie hier: https://civey.com/ueber-civey/unsere-methode

Pressekontakt:

Dr. Agata Klaus (Geschäftsführerin)

E-Mail: klaus(at)nationalstiftung.de

Telefon: (040) 4133 69-34