Bundeskanzler Olaf Scholz würdigt die Kraft der Kultur, Freundschaft zwischen Nationen zu stärken.
Hamburg, 6. Juli 2023. Die Deutsche Nationalstiftung hat heute den Maler und Bildhauer Anselm Kiefer mit dem Deutschen Nationalpreis 2023 ausgezeichnet. Der Künstler von Weltrang gehört zur ersten Generation deutscher Künstlerinnen und Künstler, die sich nach Krieg und Holocaust intensiv mit der Frage nach Identität und Nation auseinandergesetzt haben. Der ehemalige Vorsitzende des Bundesverfassungsgerichts und Senatspräsident der Deutschen Nationalstiftung, Prof. Dr. Dr. hc. mult. Andreas Voßkuhle überreichte den mit 30.000 Euro dotierten Deutschen Nationalpreis. Der Kunsthistoriker, Journalist und Autor Florian Illies sowie Bundeskanzler Olaf Scholz würdigten den Preisträger in der Zeremonie in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin.
Bundeskanzler Olaf Scholz:
„Anselm Kiefer hat sich wie kaum ein anderer bildender Künstler um die Aufarbeitung und das Freilegen deutscher und europäischer Geschichte verdient gemacht. Er ist ein wichtiger Botschafter des geschichtsbewussten und modernen Deutschlands. Herzlichen Glückwunsch!“
Das Preisgeld von 30.000 Euro wird Anselm Kiefer an die Empfänger des diesjährigen Förderpreises, die Jugendorchester-Projekte Hangarmusik und Démos aus Berlin und Paris weitergeben.
Dr. Thomas Mirow, Vorstandsvorsitzender und Vorsitzender der Preisjury:
„Der Fall des Eisernen Vorhangs und jetzt der schreckliche Ukraine-Krieg haben die Koordinaten in Europa verschoben. Aber die deutsch-französische Freundschaft ist und bleibt das Fundament für ein friedliches, erfolgreiches Zusammenwachsen unseres Kontinents. Anselm Kiefer lebt diese Freundschaft und hat sie mit den ganz eigenen Mitteln der Kunst gefestigt wie wenige andere.“
Florian Illies:
„Anselm Kiefers Geburtsjahr 1945 steht für Ende und Anfang. Er zeigt den Deutschen in jedem seiner Werke, dass es den Blick nach vorn nur geben kann, wenn man sich in das Dunkle der Vergangenheit hineinwagt und es auszuhalten vermag. Seine Kunst ist ein lebenslanger Versuch, Bilder für das Unvorstellbare zu finden.“
Förderpreis für deutsches und französisches Orchesterprojekt
Den mit 20.000 Euro dotierten Förderpreis teilen sich dieses Jahr zwei Orchesterprojekte für Kinder und Jugendliche, Hangarmusik aus Berlin und das Démos-Orchester der Pariser Philharmonie. Hangarmusik wurde 2016 von Leila Weber und Andreas Knapp in der Notunterkunft für Geflüchtete im ehemaligen Flughafen Tempelhof Berlin gegründet. Das Projekt setzt sich für die gesellschaftliche Integration von geflüchteten Menschen ein und ermöglicht Kindern und Jugendlichen ohne musikalische Vorkenntnisse, Orchestermusik zu spielen. Auch das Musik-Bildungsprogramm Démos der Pariser Philharmonie ermöglicht jungen Menschen aus sozialen Brennpunkten über die Begegnung mit klassischer Musik gemeinsame kulturelle und soziale Lernerfahrungen. Die Laudatio hielt Sylvie Goulard, Senatsmitglied der Deutschen Nationalstiftung.
Sylvie Goulard, Senatsmitglied der Deutschen Nationalstiftung: „Die Orchesterprojekte eröffnen einen wichtigen interkulturellen Lernraum, der friedliches und weltoffenes Miteinander fördert. Aus der Begegnung in der Musik entstehen immer wieder wichtige Momente der Völkerverständigung.“
Fotomaterial von der heutigen Nationalpreisverleihung zur freien Nutzung unter: https://www.nationalstiftung.de/presse/
(Foto Copyright: David Ausserhofer, Deutsche Nationalstiftung)
Weitere Infos zum Deutschen Nationalpreis unter: https://www.nationalstiftung.de/nationalpreis
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Nationalstiftung fördert vorbildliches Engagement für Demokratie und Zusammenhalt
Die Deutsche Nationalstiftung verfolgt mit ihrer Arbeit drei Ziele: Sie will das Zusammenwachsen Deutschlands fördern, die Idee der deutschen Nation als Teil eines vereinten Europas stärken und den Nationalbegriff nicht den Nationalisten überlassen. Seit 1997 ehrt die Stiftung Personen und Organisationen, die sich herausragend für diese Ziele engagieren, mit dem Deutschen Nationalpreis und dem Förderpreis. Neben der Vergabe des Nationalpreises fördert die Stiftung unter anderem europäische Jugendprojekte, veranstaltet Diskussionsveranstaltungen und gibt jährlich die „Berichte zur Lage der Nation“ heraus.
