Neues Schulprojekt der Deutschen Nationalstiftung gestartet

Hamburg, 30. Juni 2023 – Zwei Tage intensives Rollenspiel, engagiertes Diskutieren in Arbeitsgruppen, gemeinsames Reflektieren und offener Austausch: Mit der Workshop-Reihe „Nation und Du“ schafft die Deutsche Nationalstiftung einen neuen Rahmen für Schülerinnen und Schüler, um sich mit dem Begriff „Nation“ auseinanderzusetzen. Das Haus Rissen ist Kooperationspartner und führte dort den ersten Workshop vom 29. bis 30. Juni mit 26 Schülerinnen und Schüler der Richard-Hallmann-Schule aus Trappenkamp durch.

„Von ‚Nation’ zu sprechen, löst bei vielen Menschen Unbehagen aus, jüngere Menschen können mit dem Begriff häufig auch gar nichts anfangen“, erläutert Dr. Agata Klaus, Geschäftsführerin der Deutschen Nationalstiftung. „Die Workshops sollen es Jugendlichen ermöglichen, ein zeitgemäßes Verständnis des Nationenbegriffs zu entwickeln und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie eine moderne Vorstellung von ‚Nation’ zu einem friedlichen Miteinander in Europa beitragen kann.“

Neue Hymne nach dem Mauerfall? – Rollenspiel mit Bildungsauftrag

Das neue Angebot der Deutschen Nationalstiftung richtet sich an die oberen Jahrgänge weiterführender Schulen. Im Auftaktworkshop sprangen die Jugendlichen aus Trappenkamp ins Jahr des Mauerfalls 1989. Die Zwölftklässler aus dem Profil „Wirtschaftspolitik“ der weiterführenden Schule handelten in ihren Rollen als Mitglieder fiktionaler politischer Splittergruppen aus, wer die Macht nach dem Mauerfall übernehmen soll.

Sie entwickelten Parteiprogramme, schrieben Stammtischreden, bereiteten Wahlkampfauftritte vor und führten Nationale Gedenktage und eine neue Hymne ein. Bei der Konzeption und Durchführung der Workshops arbeitet die Deutsche Nationalstiftung mit dem Bereich Politische Jugendbildung der Bildungseinrichtung Haus Rissen zusammen. Seminarleitung Marius Fröchling ist zufrieden: „Es ist durchaus eine Herausforderung, junge Menschen für die eher trocken anmutende Politische Theorie zu begeistern. Daher haben wir uns ein Format ausgedacht, welches viel Raum für spielerischen Eifer und politische Kreativität schafft und sich gleichzeitig nah an der historischen Realität bewegt, flankiert von interessanten Zeitzeugen. Im Verlauf der beiden Tage hat sich die Schülerschaft so nahezu automatisch mit dem Nationenbegriff beschäftigt, ihn kritisch diskutiert, hinterfragt und eingeordnet. Es war großartig zu beobachten, wie lebhaft Politische Bildung sein kann!“

Neuer Lernraum gegen alte Vorbehalte

Das Konzept des Workshops überzeugte auch Ulrike Hoffmann, Lehrerin für Wirtschaft und Politik an der Richard-Hallmann-Schule: „Ich bin beeindruckt, wie die Schüler hier mitgearbeitet haben, aus sich rausgekommen sind, was sie hier für Erfahrungen sammeln konnten. Ich glaube, das hätten wir im Klassenraum nie hinbekommen.“
Die Reaktionen der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler bestätigten ebenfalls, dass die Deutsche Nationalstiftung mit „Nation & Du“ einen wichtigen neuen Lernraum eröffnet: „Es war viel freier, kreativer und vor allem interessanter als der klassische Unterricht in der Schule. Das freie Arbeiten und das spielerische Vorstellen von dem, was wir gemeinsam erarbeitet haben, hat viel Spaß gemacht. Natürlich wusste man, dass es auch in der DDR unterschiedliche Ansichten gab, aber die verschiedenen Standpunkte der einzelnen Gruppen auf diese Weise kennenzulernen hat mir sehr dabei geholfen, noch mehr über das Thema zu lernen. Ich glaube nicht, dass das im Unterricht so möglich gewesen wäre“, so der Teilnehmer Finn Henrik Vogelsberg.

Dem Pilot-Workshop werden 2023 noch zwei weitere Workshops im Juli und im September folgen. Dr. Agata Klaus setzt darauf, dass die Deutsche Nationalstiftung das Schulprojekt langfristig anbieten kann. Dann sollen sich auch Schulen aus dem gesamten Bundesgebiet für die Teilnahme bewerben können.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter: https://www.nationalstiftung.de/projekte/nation_und_du/

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Mann beißt Hund – Agentur für Kommunikation
Dirk Herzog
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Über die Deutsche Nationalstiftung
Die überparteiliche, unabhängige und gemeinnützige Deutsche Nationalstiftung wurde 1993 vor dem Hintergrund der deutschen Wiedervereinigung gegründet. Begründet wurde die Stiftung von Altbundeskanzler Helmut Schmidt gemeinsam mit Altbundespräsident Richard von Weizsäcker sowie engen Weggefährten. Der Name der Stiftung bringt die Absicht zum Ausdruck, den Nationalbegriff nicht den Nationalisten zu überlassen. Neben der Vergabe des Nationalpreises fördert die Stiftung unter anderem europäische Jugendprojekte, veranstaltet Diskussionsveranstaltungen und gibt jährlich die „Berichte zur Lage der Nation“ heraus.

www.nationalstiftung.de