Jüdinnen und Juden sind spätestens seit dem Terror-Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Krieg in Gaza überall auf der Welt verstärkt Bedrohungen und persönlichen Angriffen ausgesetzt. Auch bei uns in Deutschland kommt es immer wieder zu antisemitischen Statements, Demonstrationen und Hasskampagnen in sozialen Netzwerken. Der Pianist Igor Levit tritt diesem versteckten und offenen Antisemitismus entschlossen entgegen. Für sein großes politisches und gesellschaftliches Engagement erhält er den mit 30.000 Euro dotierten Deutschen Nationalpreis 2024.

„Igor Levit, der bedeutende Musiker, ist seit vielen Jahren ein hoch engagierter Staatsbürger und darüber hinaus eine der wichtigsten Stimmen der Jüdinnen und Juden in Deutschland. Das wollen wir auszeichnen – und so zugleich zum Ausdruck bringen, wie viel uns daran liegt, dass sich Jüdinnen und Juden als geschätzte Mitglieder der Gesellschaft, als unentbehrlicher Teil der deutschen Nation anerkannt sehen“, so der Vorsitzende der Preisjury und Vorstandsvorsitzende der Deutschen Nationalstiftung Dr. Thomas Mirow.

Igor Levit bedankt sich für die Auszeichnung: „Unsere Demokratie zu schützen, ist meiner festen Überzeugung nach unsere größte Aufgabe und zugleich auch größte Herausforderung. Eine Demokratie, die zulässt, dass Minderheiten, zum Beispiel Jüdinnen und Juden, sich nicht mehr sicher fühlen und das Land verlassen, ist keine mehr. Es ist an uns allen, dafür zu sorgen, unser gemeinsames demokratisches Haus zu schützen und zu stärken. Ich sehe diese Auszeichnung vor allem als dies: Eine Verpflichtung, weiterzumachen. Zugleich bin ich zutiefst dankbar und berührt, dass mein Engagement und meine Kraft gesehen und wertgeschätzt werden.“

Die Preisverleihung findet am 7. Juni 2024 in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin statt. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hält die Laudatio.